Umweltfreundliche Batteriespeicher
Salzbatterien sind umweltfreundlich, robust, sicher und nicht teurer als Lithiumbatterien. Das Konzept könnte den Markt für stationäre Stromspeicher umkrempeln.
Vor dreissig Jahren hat der japanische Elektronikkonzern Sony die Lithium-Ionen-Batterie auf den Markt gebracht. Heute ist diese omnipräsent: in Handys, Notebooks, Kameras und Elektroautos. Die Stärke des Akkus ist die hohe Energiedichte. Das heisst, die Batterie liefert mehr Strom pro Volumen und Gewicht als Speicher der älteren Generation, wie etwa die bekannten Blei-Akkus, die immer noch beispielsweise als Starterbatterien in Fahrzeugen zum Einsatz kommen. Allerdings hat das Lithium-Ionen-Konzept auch Schwachpunkte:
Batterien mit dem Lithium-Ionen-Konzept enthalten Elektroden aus Kobalt und Grafit. Beide Materialien gelten nach der neusten Ressourcenrangliste der EU als kritische Rohstoffe. Bereits heute werden in der EU gut 40 Prozent des Kobalts für die Herstellung von Batterien verwendet. Kritisch bedeutet, dass die Rohstoffe eine strategisch wichtige Rolle für die Wirtschaft spielen. Gleichzeitig wird aber die Versorgungssicherheit mit diesen Rohstoffen als ungenügend eingestuft, weil die Vorkommen begrenzt sind oder sich der Abbau auf wenige Länder konzentriert, darunter auch solche, die politisch instabil sind.
Mit dem wachsenden Markt für Elektroautos und der rasch steigenden Verbreitung von Solaranlagen steigt auch die Nachfrage nach Batterien massiv. Aus diesem Grund ist es an der Zeit über ökologische Batterien nachzudenken.
Salzbatterien und Lithium-Ionen-Batterien im Direktvergleich
| Lithium-Ionen-Batterie | Salzbatterie |
Zyklenzahl im Hausspeicherbetrieb | 5000 | 5000 |
Restkapazität nach 10 Jahren Betrieb | 80 – 90 % | 100% |
Energiegewicht auf Batterieebene (mit BMS) | 20 kWh/150 kg | 20 kWh/220 kg |
Selbstentladung | 1-20 % (chemische Selbstentladung, im Alter zunehmend) | 10 % (thermische Selbstentladung, konstant während der ganzen Lebensdauer) |
Recycling | Bei Lithium noch nicht etabliert | 100% seit 1999 |
Wirkungsgrad (Nutzbare Energie, die dem Speicher entnommen werden kann) | 95 % (im Alter abnehmend) | 90 % (konstant über die Lebensdauer) |
Tiefenentladung | Beschädigt die Batterie | möglich |
Kältesensibilität | Betriebsstopp bei Temperaturen unter +5 Grad | Möglicher Betrieb bis -25 Grad |
Wärmesensibilität | Muss ab 30 Grad Umgebungstemperatur gekühlt werden, sonst substantielle Lebensdauerminderung | Betrieb bis 60 Grad Umgebungstemperatur ohne Einschränkung der Lebensdauer |
Salzbatteriespeichersysteme aus der Schweiz
Die Firma Innovenergy GmbH aus Meiringen, baut umweltfreundliche Batteriespeichersysteme auf Basis von Kochsalz. Seit über 20 Jahren ist diese Technologie auf dem Markt und wurde bisher hauptsächlich in der Telekommunikationsindustrie eingesetzt. Ihre Funktionsfähigkeit ist längstens erwiesen. Diese sogenannte Zebra-Batterie wurde bereits in den 70er-Jahren in Südafrika entwickelt. Der Daimler-Konzern setzte sie in den 90er-Jahren in Elektroautos ein – Busse und Lieferwagen fahren noch heute mit Salzbatterien. Unternehmer Max Ursin konzentriert sich auf die Vermarktung von schlüsselfertigen Systemen für Anwendungen für Zuhause und im Gewerbebereich. Er ist überzeugt, dass die Salzbatterie bei den stationären Speichern gegenüber Lithium deutliche Vorteile hat: «Ihr Betrieb ist viel einfacher, sie verträgt enorme Temperaturschwankungen und übersteht auch eine vollständige Tiefenentladung problemlos.» Für den Heimbereich hat innovenergy das Batteriespeichersystem salidomo© entwickelt. «Batterien spielen in der Energiestrategie 2050 eine wichtige Rolle.» sagt Ursin. Den salidomo© gibt es mit den Speicherkapazitäten von 9 kWh oder 18 kWh. Als Gewerbespeicher mit entsprechend leistungsfähigen Hochvoltbatterien können bis zu sechs salimax© parallelgeschaltet werden, womit die Speicherkapazität auf 264 kWh erhöht werden kann.
Interessiert Sie das Thema Batteriespeicher? Elektro Böhlen ist offizieller Vertriebspartner und Installateur für Innovenergy. Wir freuen wir uns auf Ihre Kontaktaufnahme.
Quelle:
Textquellen: Innovenergy GmbH, Tagesanzeiger.ch (Tamedia) und eppenberger-media gmbh
Bild: Innovenergy GmbH