Zusammenschluss zum Eigenverbrauch

Mehr als 700 Photovoltaikanlagen produzieren in der Dorfstromer-Region Strom. Meist dienen die Anlagen dem eigenen Verbrauch, während der zu viel produzierte Strom ins Netz des regionalen Anbieters fliesst. Mit dem neuen Energiegesetz dürfen Photovol­taikanlagen-Besitzer ihren Strom weiterverkau­fen. Das macht die Photovoltaik noch attraktiver – auch für die Eigentümer von Mehrfamilienhäusern oder Gewerbeliegenschaften mit mehreren Mietern und Verbrauchern.

Gemeinschaftlich Solarstrom ab Dach verbrauchen

Sonnenstrom gemeinsam produzieren und nutzen macht Sinn. Seit dem 1. Januar 2018 ist der Zusammenschluss zum Eigenverbrauch (ZEV) möglich. Besitzer von Liegenschaften können eigens produzierten Sonnenstrom allen Bewohnern zum Eigenverbrauch zur Verfügung stellen. Ein Mehrfamilienhaus, mehrere Liegenschaften bis hin zu einem Quartier oder Areal können einen Zusammenschluss bilden. Das Elektrizitätswerk liefert den Zähler am Anschlusspunkt, welcher den Bezug und die Einspeisung des ZEV misst. Der ZEV darf intern selbst messen und abrechnen. Er darf aber auch ein Elektrizitätswerk mit dieser Dienstleistung beauftragen. Als Gemeinschaft Solarstrom vor Ort zu produzieren, selber zu verbrauchen und den Restbedarf günstig am freien Strommarkt einzukaufen, ist äusserst vorteilhaft. Nicht nur aus ökologischen, sondern auch aus wirtschaftlichen Gründen. Einerseits profitieren die Besitzer eines ZEV davon, dass der selbst produzierte Strom günstiger als der Strom aus dem Netz ist. Bei grösserem Eigenverbrauchsanteil steigt die Rendite des ZEV, es fallen keine Netzgebühren und Abgaben auf den selbst produzierten Strom an und die Liegenschaft gewinnen nicht zuletzt auch an Attraktivität und Wert.  Auch die Nutzer (Bewohner / Bezüger) profitieren nachhaltig von tieferen Strom- und Nebenkosten. Ab einem Gesamtbezug von über 100’000 kWh kann der ZEV-Besitzer zusätzlich auch am freien Strommarkt mit besonderen Konditionen teilnehmen.

Neue Möglichkeiten

Der Zusammenschluss zum Eigenverbrauch (ZEV) eröffnet Eigentümer von Mehrfamilienhäusern oder Gewerbeliegenschaften interessante neue Möglichkeiten:

Bessere Stellung von Eigenverbrauchsgemeinschaften
Ein ZEV ist neu im Gesetz vorgesehen. Damit werden beim Energieversorger mehrere Verbraucher zu einem einzigen Kunden.

Strom selber messen
Neu können ZEV entscheiden, ob sie die Strommessung selber vornehmen wollen oder ob der Auftrag an Dritte vergeben wird.

Stromeinkauf auf dem offenen Markt
Kommt man als ZEV über die Grenze von 100 MWh Stromverbrauch pro Jahr hinaus (ab etwa 30 Wohnungen), kann man, und das ist neu, den Netzstrom auf dem freien Markt einkaufen. Dadurch sind oftmals grosse Kostenersparnisse möglich.

Eigenverbrauch in Arealen
In einem ZEV können sich nicht nur Wohnungen in Mehrfamilienhäusern, sondern auch Gebäude auf mehreren aneinandergrenzenden Grundstücken zusammenschliessen, um gemeinsam Solarstrom zu verbrauchen.

Förderung
Bis zu 30 % der Investitionskosten werden über die sogenannte Einmalvergütung vom Bund übernommen, neu auch bei grösseren Anlagen (ab 30 kWp).

So funktionierts:

Interessieren Sie sich für das Thema Zusammenschluss zum Eigenverbrauch (ZEV)? Kontaktieren Sie uns.

Textquelle: Genossenschaft Elektra, Solarinfoschweiz c/o Vereinigung IGQ Solar Experte Energie 2050
Bildquelle: iStockphoto